[B.
Die
Zerstörung des jüdischen Lebens in Rumänien 1929-1939]
[5.15. Generelle JDC-Arbeit in Rumänien: Kassen]
Im Allgemeinen wurde eine Menge der JDC-Arbeit in Rumänien
von den Kreditkassen der Aufbaustiftung erledigt, deren
Einfluss in Polen schon beschrieben wurde. Tatsächlich
wurden die Kreditkassen, die in Polen die Krise zwischen
1933 und 1937 bekämpften, nun in Rumänien sehr beobachtet,
und es wurden grosse Summen (S.212)
in Rumänien investiert.
(Endnote 75: Im Jahr 1934 investierte die Stiftung in
Polen 36.820 $ und 156.349 $ in Rumänien. Im Jahr 1935
wurden 137.500 $ in Rumänien investiert, und im Jahr 1936
waren es 220.000 $).
Die Anzahl dieser Kassen wuchs bis ins Jahr 1938 auf 81.
Über 52.000 Einzelpersonen liessen sich bei ihnen zusammen
mit ihren Familien registrieren. Dies waren über 25 % der
jüdischen Landbevölkerung, und so wurden die Kassen in der
unsicheren wirtschaftlichen Situation der Juden eine
populäre und extrem hilfreiche Stütze. Sie nahmen nur
einen symbolischen Zinssatz und weiteten die Kredite auf
durchschnittlich 70 $ aus, bei relativ langen zeitlichen
Bedingungen.
Wie in Polen half dies den jüdischen Kleinhändlern und
Handwerkern, temporäre Rückschläge zu überwinden. Sie
konnten sich damit grundlegende Ausrüstungen oder Pferde
für Transporte kaufen, und sie wurden dadurch befähigt,
sich im sich verschlimmernden Wettbewerb zu behaupten. Ein
grosser Teil dieser Kassen operierte in Bessarabien (im
Jahr 1938 waren es 39), in derjenigen Gegend, die von der
Armut im Land am meisten betroffen war.
[1937: Rumänien ist in
einer guten wirtschaftlichen Situation]
Es sollte an dieser Stelle gesagt werden, dass Rumänien,
ausser in Regionen wie Bessarabien, sich schneller von den
Auswirkungen der Wirtschaftskrise lösen konnte als dessen
Nachbarn. Bis zum Jahr 1937 hatte Rumänien einen
budgetmässigen Überschuss, und die Exporte stiegen an.