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Yehuda Bauer: Der Hüter meines Bruders

Eine Geschichte des Amerikanischen Jüdischen Vereinigten Verteilungskomitees 1929-1939


[Holocaust-Vorbereitungen in Europa und Widerstand ohne Lösung der Situation]

aus: My Brother's Keeper. A History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939; The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1974

Übersetzung mit Untertiteln von Michael Palomino (2007)

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Kapitel 3. Deutschland: 1933-1938

[3.14. Die Situation nach den Nürnberger Gesetzen nach 1935 - Zerstörung des Judentums ab 1937]
Nachdem die Nürnberger Gesetze [am 15. September 1935] verkündet worden waren, verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation des deutschen Judentums rapide. Kahn berichtete im November 1935, dass jüdische Geschäfte zu lächerlich niedrigen Preisen verkauft wurden, und dass die Arbeitslosigkeit unter den Juden gestiegen war. von 150.000 selbständigen Personen waren nun 37.000 arbeitslos, miteingeschlossen 20.000, die von der Fürsorge abhängig waren. Von den 120.000 Angestellten und Arbeitern waren 48.000 arbeitslos, und von denen waren 32.000 (S.136)

von der Fürsorge abhängig. Im Jahr 1936 verteilten 41 Suppenküchen 2.357.000 Mahlzeiten, und 3000 Plätze in Altersheimen wurden für Leute reserviert, deren Familien sich nicht mehr länger um sie kümmern konnten: Die Anzahl war im Steigen begriffen.

(Endnote 74: 28-30-ZA, Bericht 1938)

Die Voraussage von Jonah B. Wise vor einem Jahr, dass Deutschland ein Altersheim und ein Friedhof für die Juden werden würde, wurde offensichtlich bereits umgesetzt.

[Jan 1937: Die jüdischen Arbeitsbüros schliessen - Arbeitsverbot für Juden für alle höheren Berufe - die Privilegien aus dem Ersten Weltkrieg werden widerrufen]

Nach den ersten Tagen des Januars 1937 wurden alle jüdischen Büros für Arbeitsaustausch geschlossen, und die Arbeitsfront drängte darauf, in allen nicht-jüdischen Unternehmungen die jüdischen Angestellten zu entlassen. Dem deutschen Judentum wurde wegen der Olympischen Spiele von 1936 in Deutschland eine kurze Schonzeit eingeräumt, aber die Verfolgung hörte nie wirklich auf. Jüdische Mitarbeiter wurden von Zeitungen und von der Kunst ausgeschlossen, und sie durften keine öffentliche Notariate mehr führen, sie durften nicht mehr Apotheker oder Veterinär sein oder ähnliche Berufe. Die Ausnahmen, die früher für die Soldaten an der Front des Ersten Weltkriegs gewährt wurden, wurden nun widerrufen.

[März 1937 ca.: Die Zerstörung des Judentums in Deutschland schreitet voran]

Im Frühjahr 1937 gab es nirgendwo mehr Illusionen. Das Verteilungskomitee JDC hatte seine Position von eingeschränkter Unterstützung auf uneingeschränkte Unterstützung verändert. Dabei war das JDC ziemlich sicher, dass "das deutsche Problem sich in Kürze zwangsläufig von allein lösen muss. Sicherlich wird dies kein angenehmer Weg der Problemlösung sein. ... Es wird eine viel grössere Anzahl Leute ausreisen, als die Statistik angibt; eine grosse Anzahl ist schon ausgereist, und sind mit Besucherpässen hier und anderswo und werden nicht zurückkehren."

(Endnote 75: Felix M. Warburg bei einer Sitzung im Hause Ittleson, 4/29/37 [29. April 1937], R13)

[März 1938 ca.: 380.000 Juden sind noch in Deutschland]

Bis im Frühjahr 1938 waren nur noch 380.000 Juden in Deutschland übrig. Davon bekamen 82.000 Winterhilfe und weitere 20.000 bekamen spezielle jüdische Hilfe.

(Endnote 76: Executive Committee, 1/20/38 [20. Januar 1938]; Kahn über Deutschland, WYC, Box 327 (c), November 1935) [?]

Das deutsche Judentum ging seinem Ende entgegen.

[Angaben, ob in den Zahlen Vierteljuden, Halbjuden oder 3/4-Juden enthalten sind oder nicht, fehlen].







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